Translate

Montag, 21. November 2016

Neues Expertennetzwerk connectNRW für Geistes- und Gesellschaftswissenschaften entwickelt Ideen zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen

 Mit einer feierlichen Auftaktveranstaltung hat sich heute das neu gegründete Netzwerk „connectNRW – Geistes- und Gesellschaftswissenschaften verbinden‟ der Öffentlichkeit vorgestellt. „Wir haben connectNRW ins Leben gerufen, um Expertinnen und Experten der Geistes- und Gesellschaftswissenschaft zusammenzubringen. Wir bieten ihnen eine Plattform, auf der sie im angeregten Dialog Lösungsperspektiven für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln können‟, erklärte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze im Düsseldorfer Palais Wittgenstein gegenüber 160 Gästen aus Wissenschaft, Politik, Verbänden und Stiftungen.

Wie sorgen wir trotz des demografischen Wandels für das Wohlergehen der breiten Bevölkerung? Wie stärken wir sozialen Zusammenhalt, wenn die Gesellschaft vielfältiger und kulturell bunter wird? Diese Fragen stehen beispielhaft für aktuelle Herausforderungen, mit denen sich auch die Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen beschäftigen. Das wissenschaftliche Netzwerk „connectNRW – Geistes- und Gesellschaftswissenschaften verbinden‟ soll innovative Lösungsbeiträge aus dem Bereich der geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Forschung in die Diskussion einbringen. Ziel des Netzwerks ist es, fundierte Beiträge zu aktuellen, gesellschaftlich relevanten Themen wie Flucht und Integration oder Digitale Gesellschaft zu erarbeiten. Die gemeinsame wissenschaftliche Expertise soll Diskussions- und Entscheidungsprozesse aktiv mitgestalten.

Wissenschaftsministerin Svenja Schulze betonte in ihren Eröffnungsworten zum Start des neuen Netzwerks die Besonderheit der geisteswissenschaftlichen Perspektive. „Geistes- und Gesellschaftswissenschaften übersetzen und vermitteln zwischen Traditionen, Kulturen und Religionen. Gerade diese Fähigkeit, Einheit in der Vielfalt zu entdecken, ist bei der heutigen Fülle an Meinungen, Standpunkten und gesellschaftlichen Herausforderungen wichtiger denn je“, sagte Ministerin Schulze.

Im Mittelpunkt der Auftaktveranstaltung stand der Dialog zwischen Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Fachdisziplinen und Expertinnen und Experten aus der Praxis. Der Religionssoziologe Professor Detlef Pollack, Sprecher des Exzellenzclusters „Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und der Moderne“ an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster, sprach in seiner Keynote über die zunehmende religiöse Vielfalt und die damit verbundene Herausforderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland. Im anschließenden Interview diskutierten Professor Pollack und Ministerin Schulze, welche Rolle den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften im Spannungsfeld von Forschung und Praxis zukommt und welche Schnittstellen es zwischen Geisteswissenschaft und Gesellschaft gibt.

Neben renommierten Geistes- und Gesellschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern aus Nordrhein-Westfalen nahmen auch Repräsentantinnen und Repräsentanten von Verbänden, Stiftungen, thematischen Netzwerken und aus der Politik an der Eröffnung teil. So bietet connectNRW allen Akteurinnen und Akteuren aus Wissenschaft und Praxis in Nordrhein-Westfalen mit thematischem Bezug eine Basis für den Austausch und die Vernetzung für die Durchführung von Forschungsmaßnahmen und lösungsorientiertem Transfer in die Gesellschaft.


Hintergrund
Mit dem Netzwerk connectNRW ist das Ziel verbunden, die geistes- und gesellschaftswissenschaftliche Exzellenz inklusive der Kulturwissenschaften in Nordrhein-Westfalen in Bezug auf die vielfältigen Themen der großen gesellschaftlichen Herausforderungen zu erschließen und zu stärken und zudem die Vernetzung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Sinne einer inter- und transdisziplinären Forschung zu unterstützen. Dazu organisiert das Netzwerk den Austausch der Expertinnen und Experten über die Fachgrenzen hinaus mithilfe von Fachveranstaltungen und Workshops.

connectNRW bietet einen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten der Geistes- und Gesellschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in Nordrhein-Westfalen und vernetzt diese mit Praxisakteuren und Stakeholdern aus Politik und Wirtschaft sowie mit Forscherinnen und Forschern aus anderen Disziplinen.

Das Netzwerkmanagement von connectNRW arbeitet im Auftrag des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung (MIWF) und ist im DLR Projektträger angesiedelt. Die Geschäftsstelle von connectNRW sitzt in Düsseldorf.


Weitere Informationen
Web:              www.connectNRW.de
Twitter:           @connect_nrw


Kontakt
Jennifer Striebeck, Koordination und Leitung der Geschäftsstelle connectNRW
Telefon: 0211 22 05 91 38, E-Mail: jennifer.striebeck@dlr.de

Sandra Brouwers, Öffentlichkeitsarbeit connectNRW
Telefon: 0211 22 05 91 39, E-Mail: sandra.brouwers@dlr.de

Hermann Lamberty, Pressesprecher Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung NRW

Telefon: 0221 896 4791, E-Mail: presse@miwf.nrw.de




Freitag, 18. November 2016

Landesjugendring NRW verleiht buntblick 2016: NRW-Jugendverbände feiern Engagement für Demokratie, Vielfalt und Toleranz



Fotocredit: Fotoagentur Fox/Uwe Völkner


Düsseldorf/Bochum, 18.11.2016 Rassismus mit Stand-up-Comedy auslachen, sich einsetzen für eine politische Verbesserung der Lage von Geflüchteten, einen Fotowegweiser für Geflüchtete entwickeln: Die Teilnehmenden des buntblicks 2016 engagieren sich vielseitig für Demokratie, Vielfalt und Toleranz. Bei der Preisverleihung des vom Landesjugendring NRW initiierten Jugendwettbewerbs am Donnerstag in Bochum gewann die Sozialistische Jugend Deutschlands – die Falken den ersten Preis der Jury. Über die Jurypreise zwei und drei freuten sich die Alevitische Jugend Kreis Unna – BDAJ Bergkamen und das Ortsjugendwerk der AWO Kevelaer. Einen Sonderpreis des Vorstands erhielten die Arbeiter-Samariter-Jugend Ruhr, die Deutsche Jugend in Europa gemeinsam mit dem Assyrischen Jugendverband Mitteleuropa sowie die Westfälisch-Lippische Landjugend.

Nach einem erfolgreichen Start im letzten Jahr verleiht der Landesjugendring NRW den buntblick in diesem Jahr zum zweiten Mal. Mit dem Wettbewerb zeichnet die Arbeitsgemeinschaft der NRW-Jugendverbände jugendliches Engagement für Vielfalt und Toleranz, gegen Rechtsextremismus und Rassismus aus. Insgesamt sieben Gruppen konnten sich über Preise freuen.

Sozialistische Jugend Deutschlands – die Falken, OV Merkstein überzeugt die Fachjury
Eine Expertinnenjury hat alle Beiträge gesichtet und die Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken, OV Merkstein als Gewinner_innen des ersten Platzes ausgewählt. In seiner Laudatio lobte Manfred Walhorn, Leiter der Jugendabteilung im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW, das nachhaltige Engagement der Jugendlichen: „Schon seit 2014 setzt Ihr Euch für eine gute Willkommenskultur und Integration junger Geflüchteter in Alsdorf ein. Gleichzeitig engagiert Ihr Euch, um auf politischer Ebene die Situation Geflüchteter zu verbessern. Dafür habt Ihr den ersten Platz mehr als verdient.“
Auf Platz zwei und drei wählte die Jury die Alevitische Jugend Kreis Unna – BDAJ Bergkamen und das Ortsjugendwerk der AWO Kevelaer. Alle drei Gruppen erhalten Geldpreise in Höhe von 200 bis 500 Euro.

Publikumspreis für die Muslimische Jugend in Deutschland
Das Publikum stimmte bereits vor der Veranstaltung ab: Per Onlineverfahren wählte es die Muslimische Jugend in Deutschland zum Gewinnerteam des Publikumspreises. Die Gruppe kann sich nun auf eine Funsport-Aktion freuen.
Sonderpreis des Vorstands
Der Vorstand des Landesjugendrings NRW hat die Beiträge auf Reichweite und die Rolle der Geflüchteten in den Projekten geprüft. Wichtig war, dass es nicht ein Projekt für Geflüchtete, sondern mit Geflüchteten war. Diese Kriterien erfüllen die Arbeiter-Samariter-Jugend Ruhr, die Deutsche Jugend in Europa zusammen mit dem Assyrischen Jugendverband Mitteleuropa und die Westfälisch-Lippische Landjugend zusammen mit dem Verband Jugend ohne Grenzen. Alle drei Teams bekommen Gutscheine für Spielmaterialien und Freifunk-Router.


Presseanfragen Landesjugendring NRW:
Kerstin Schüürmann
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 02 11/49 76 66-17
Mobil: 01 76/45 67 33 28
Telefax: 02 11/49 76 66-29


Der Landesjugendring NRW im Internet:
Homepage: www.ljr-nrw.de



Samstag, 12. November 2016

40. Sportministerkonferenz unterstützt Leistungssportreform: Die Talente von Athletinnen und Athleten sollen stärker ins Zentrum rücken. Länder streben engere Zusammenarbeit mit dem Bund an



LSB NRW / Andrea Bowinkelmann.


Die 40. Sportministerkonferenz (SMK) unterstützt die Pläne, den Leistungssport und seine Förderstrukturen neu und effizienter auszurichten. Die für den Sport zuständigen Ministerinnen und Minister sowie Senatorinnen und Senatoren der Länder haben auf ihrer zweitägigen Konferenz in Dortmund insbesondere die Förderung von perspektivreichen Athletinnen und Athleten als Erfolg versprechenden Förderansatz herausgestellt.

"Wir wollen nicht einseitig die Medaillen und Auszeichnungen von gestern belohnen, sondern Zukunftschancen fördern", so die nordrhein-westfälische Sportministerin Christina Kampmann, die in 2015 und 2016 der SMK vorsitzt. Die Länder streben in enger Abstimmung mit dem Bund und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) eine Förderung des Leistungssports aus einem Guss an. Dabei sollen die Athletinnen und Athleten ins Zentrum gerückt werden und ihre Talente eine systematische Unterstützung bei ihrer sportlichen Entwicklung erhalten. Da ein gemeinsames Finanzierungskonzept erst in 2017 vorliegen wird, steht die Zustimmung der Länder zur Reform allerdings unter einem Finanzierungsvorbehalt.
Die Länder betonten allerdings auch, dass sie eine neue Qualität in der Zusammenarbeit von Bund und Ländern anstreben. SMK-Vorsitzende Christina Kampmann: "Wir stellen uns eine institutionelle Mitwirkung in der geplanten Förderkommission sowie bei den Strukturgesprächen vor. Also dort, wo die Entscheidungen getroffen werden, welche Athletin, welcher Athlet oder welche Disziplin besonders unterstützt werden soll sowie bei der Frage der künftigen Strukturen des Leistungssports."

Informationen zur 40. Sportministerkonferenz der Länder. (c) MFKJKS NRW
Die Länder verständigten sich darüber hinaus, gemeinsam mit der Gesundheitsministerkonferenz und dem Bundesgesundheitsministerium die laufenden Aktivitäten für Nationale Bewegungsempfehlungen zu unterstützen und dabei zu helfen, diese in den Ländern umzusetzen. Hierzu wird ein gemeinsames Vorgehen der Länder angestrebt. Dabei geht es um Sport und Bewegung auch im Alltag. Schließlich belegen neueste Studien, dass das Gesundheitswesen um Milliarden Euro entlastet werden könnte, wenn die Menschen sich regelmäßig mehr bewegen würden.
Die Sportministerkonferenz erwartet dabei Rückenwind für ihre Bemühungen auch durch die Neuerungen der Präventionsgesetzgebung und deren Umsetzung in den Landesrahmenvereinbarungen. Die gemeinnützigen Sportorganisationen sollen ebenfalls in die Umsetzung der Nationalen Bewegungsempfehlungen eingebunden werden.
Die 40. Sportministerkonferenz setzt sich außerdem erneut für die Novellierung der Lärmschutzbestimmungen für Sportanlagen ein. Sie erwartet vom Bund, dass Kinderlärm beim Sport nicht mehr nach dem Immissionsschutzrecht beurteilt wird, sondern wie die von Kitas und Spielplätzen ausgehenden Geräusche spielender Kinder. Ebenso notwendig sind nach Auffassung der Sportministerkonferenz eine Flexibilisierung der Ruhezeiten sowie eine Ausweitung des Altanlagenbonus bei Sportstätten. Es könne nicht sein, dass eine seit Jahren bestehende Sportanlage in Frage gestellt werde, weil eine später errichtete Wohnbebauung näher an sie herangerückt sei.
Mit der 40. Sportministerkonferenz endet auch die Zeit des SMK-Vorsitzes der nordrhein-westfälischen Sportministerin Christina Kampmann. Der saarländische Minister für Inneres und Sport Klaus Bouillon übernimmt diese Aufgabe für die kommenden zwei Jahre.

Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport
des Landes Nordrhein-Westfalen
Haroldstraße 4
40213 Düsseldorf

Telefon: (0211) 837-2431
Fax:       (0211) 837-2249



Dienstag, 8. November 2016

Praktische Medizinerausbildung in OWL: Start des Lehrbetriebs für 60 Studierende im Bochumer Modell

Ab dem Wintersemester 2016/17 konnten die ersten 60 Studierenden ihre klinische Ausbildung in fünf Kliniken in Ostwestfalen Lippe (OWL) beginnen. Bei einer Feier hat Wissenschaftsministerin Svenja Schulze dazu den offiziellen Startschuss gegeben. Die Landesregierung unterstützt die Erweiterung der Medizinerausbildung in OWL, deren erster Teil in Bochum stattfindet, dauerhaft mit zusätzlich bereitgestellten Landesmitteln in Höhe von rund sechs Millionen Euro pro Jahr.
„Das Bochumer Modell ist für ganz Nordrhein-Westfalen ein wichtiges, zukunftsweisendes Projekt der praktischen Medizinerausbildung. Mit der Förderung unterstützen wir die Kliniken in OWL sowohl bei der Entwicklung klinischer Forschung, einer forschungsbasierten Medizinerausbildung als auch bei einer Sicherung der künftigen medizinischen Versorgung in der Region‟, sagte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze.
Die klinische Medizinerausbildung in OWL ist Teil der Neugestaltung des sogenannten Bochumer Modells. Die Ruhr-Universität Bochum hatte mit vier-Standorten in OWL für den Auf- und Ausbau der wissenschaftlichen Infrastruktur ausgewählt. Die Kliniken haben sich seit gut einem Jahr mit erheblichem personellen und finanziellen Aufwand auf ihre neuen Aufgaben in Lehre und Forschung vorbereitet. Für den Aufbau der Infrastruktur für Forschung und Lehre hat das Wissenschaftsministerium nochmals 1,7 Millionen Euro für Investitionen bereitgestellt.
Zu den besonderen Leistungen der Kliniken zählt die Errichtung eines Campusgebäudes für Medizinstudierende am Johannes Wesling Universitätsklinikum Minden mit Hörsälen, Seminarräumen und Skills-Laboren sowie einer Bibliothek und e-Learning-Ausstattung. 
Jedes Jahr beginnen 60 Studierende ihre Ausbildung in OWL. Sie wer-den den klinischen Teil ihres Medizinstudiums – und nachfolgend möglichst  auch ihr Praktisches Jahr – in der Region absolvieren. Ziel ist es, dass sich die Studierenden so wohl fühlen, dass sie nach ihrem Abschluss auch in der Region ärztlich tätig werden. Bereits 2012 wurde im Rahmen des Koalitionsvertrags festgelegt, dass Ostwestfalen Lippe zur Modellregion für die praktische Medizinausbildung werden soll.
Mit der Unterzeichnung der Kooperationsverträge vor einem Jahr sind das Johannes Wesling Klinikum Minden und einzelne Abteilungen des Klinikums Herford, des Krankenhauses Lübbecke-Rahden und der Auguste-Viktoria-Klinik in Bad Oeynhausen offiziell Teil des Klinikums der Ruhr-Universität Bochum.

Pressereferat
Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung
des Landes Nordrhein-Westfalen
Völklinger Straße 49
40221 Düsseldorf 

Tel.  +49 (0211) 896-4791
Fax  +49 (0211) 896-4575
presse@miwf.nrw.de




Ein literarischer Krimi-Leckerbissen: Vor dem Erben kommt das Sterben




Vor dem Erben kommt das Sterben
von Ulrike Blatter

Wahrsagerin Blanche will reich werden – sehr reich. Noch haust sie im Kölner Severinsviertel, wo die Häuser bröckeln. Bald wird sie sich jedoch ein exklusiveres Domizil gönnen, denn sie treibt ihr Spiel mit der ebenso naiven wie wohlhabenden Sybille. Aber die Geister der Vergangenheit hetzen sie Tag und Nacht. Als das Stadtarchiv einstürzt, wendet sich das Blatt. Ob zum Guten oder
Schlechten, weiß nur Cleo, die mysteriöse Katze. Aber wer fragt eine
Katze?

Ulrike Blatter, geboren im Mai. Wann sonst? In Köln. Wo sonst? Danach viel herumgekommen. Als Ärztin in der Rechtsmedizin sammelte sie Themen für ihre Krimis, in der Sozialpsychiatrie lernte sie Menschen mit originellen Biographien nicht nur kennen, sondern auch lieben. Heute lebt sie im südbadischen Exil, wo sie ihre große Liebe fand. Es zieht sie aber immer wieder zurück ins Rheinland. Da geht es ihr nicht anders als Blanche, der Protagonistin dieses Romans.

Probeleser meinten:

„Zu jedem Täter gehört ein passendes Opfer. Ulrike Blatter hat fein
herausgearbeitet, wie Manipulation von Menschen vonstattengeht.“
SABINE IBING

„Der Schreibstil ist einfach perfekt – Kopfkino!“
HEIDELINDE PENNDORF


Mehr Informationen

Ulrike Blatter
Vor dem Erben kommt das Sterben
Roman
416 Seiten · Paperback
Lindemanns Bibliothek · Band 272

ISBN 978-3-88190-927-3
14,95 Euro



Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik

Man erkennt sie.


Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001


Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik

Man erkennt sie.


Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001


Beliebte Posts