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Donnerstag, 25. Mai 2017

Was tun bei Vergiftungen im Haushalt?





Ob Medikamente, Reinigungsmittel oder Zimmerpflanzen: In punkto Vergiftungen sind Haushalt und Garten Gefahrenquelle Nummer eins – vor allem für Kleinkinder. Sie sind von Natur aus neugierig und stecken alles in den Mund, insbesondere wenn es bunt ist und duftet. Deshalb sollten Eltern wissen, was im Notfall zu tun ist.

Die meisten Vergiftungen sind auf Spülmittel oder Kosmetika zurückzuführen. Je nach Menge verursachen sie häufig nur leichte oder gar keine Symptome. Gefährlicher können Vergiftungen mit Pflanzen, Medikamenten oder ätzenden Reinigungsmitteln werden. Neben dem Leisten einer raschen Ersthilfe sollten Eltern in jedem Fall eine fachliche Einschätzung der Giftnotrufzentrale einholen. „Hier können Betroffene rund um die Uhr anrufen und eine kostenlose Beratung von geschulten Ärzten in Anspruch nehmen“, sagt Marc Hintze, Bezirksdirektor und Krankenversicherungsexperte der Barmenia Versicherungen Aachen. Treten Symptome wie Atemnot, Bewusstlosigkeit oder Krämpfe auf, sollte unbedingt ein Notarzt verständigt werden.

Über die richtige Behandlung entscheidet vor allem die Ursache einer Vergiftung. So ist zum Beispiel Erbrechen meist das falsche Mittel, um giftige Stoffe loszuwerden. Säuren oder Laugen können dabei die Speiseröhre verletzen. Hier ist es sinnvoller, das Gift durch das Trinken von reichlich Wasser oder Tee zu verdünnen. Bei Putz- oder Spülmittel ist Erbrechen ebenfalls tabu, da sich durch die Bewegung des Magens Schaum bildet, der eingeatmet zum Ersticken führen kann. Umso wichtiger ist es, dass Eltern herausfinden, was der Sprössling verschluckt hat.


Unterstützung bekommen Eltern auch vom Bundesinstitut für Risikobewertung. Dessen kostenlose Smartphone-App „Vergiftungsunfälle bei Kindern“ klärt über Gefahren auf und stellt im Notfall eine Verbindung zum Giftnotruf her. Zudem erfahren Eltern, wie sich Unfälle vermeiden lassen. Dazu gehört vor allem die richtige Lagerung giftiger Substanzen. „Arzneimittel gehören idealerweise in einen abschließbaren Medizinschrank und auch Haushaltsreiniger sollten für Kinder unerreichbar aufbewahrt werden“, rät Hintze. Außerdem sollten sich Eltern darüber informieren, welche Pflanzen giftig sind und diese aus Haus und Garten entfernen. Dennoch ist es wichtig, dem Nachwuchs zu erklären, warum Pflanzen, Medikamente und Co. gefährlich sein können.

Marc Hintze

Bezirksdirektor Aachen
Holzgraben 17-19
52062 Aachen
Tel.: 0241 474430
Fax: 0241 4744345


Mittwoch, 24. Mai 2017

TEILHABE organisieren – POTENZIALE entfalten – TALENTE fördern: Über 150 Schulen kooperieren mit dem NRW-Talentscouting


Als Zeichen der Kooperation mit dem Talentscouting erhalten alle teilnehmenden Schulen die Plakette „Schule im NRW-Talentscouting“. ©NZfT

 
Mehr als 150 Schulen aus NRW beteiligen sich bereits am bundesweit einzigartigen Talentscouting. Durch die intensive Kooperation von Schulen und Hochschulen wird leistungsstarken Schüler*innen insbesondere aus weniger privilegierten Familien eine individuelle Begleitung auf dem Weg in Ausbildung und Studium geboten. Talentscouts sind in den Kooperationsschulen (Berufskollegs, Gesamtschulen, Gymnasien) fester Bestandteil der individuellen Förderung zukünftiger Leistungsträger. Auf der Website des NRW-Zentrums für Talentförderung der Westfälischen Hochschule sind ab sofort alle teilnehmenden Schulen mit dem jeweils verantwortlichen Talentscout auf einer interaktiven Karte einzusehen.

„Mit mehr als 150 Kooperationsschulen ist es in kürzester Zeit gelungen, gemeinsam neue Wege in der Förderung von engagierten Talenten zu beschreiten. Der Aufbau von Talentscouting-Teams an 17 Partnerhochschulen in ganz NRW wird diese einzigartige Dynamik weiter verstärken. Die Marke von 250 Kooperationsschulen ist bis Ende 2018 erreichbar, der Bedarf an offensiven Ansätzen zur Förderung bislang unentdeckter Talente ist offenkundig“, sagt Marcus Kottmann, Leiter des NRW-Zentrums für Talentförderung in Gelsenkirchen.

Leistung im Kontext erkennen
In Deutschland entscheiden oftmals nicht vorhandene Talente über den Bildungsweg, sondern die familiären Hintergründe. Hier setzt das NRW-Talentscouting an. Ein zentrales Ziel des Programms ist es, engagierten jungen Menschen gleiche Bildungschancen zu ermöglichen – unabhängig vom Einkommen, Bildungsstand oder Nachnamen der Eltern. Die Talentscouts suchen Berufskollegs, Gesamtschulen und Gymnasien aktiv auf und führen dort Beratungsgespräche mit Oberstufenschülern*innen, die unter schwierigen Lebensumständen überdurchschnittliche Leistungen erbringen.

In der Schule Durchschnitt – im Leben Multitalent

Über Schulnoten sind viele Leistungsbereiche nicht abzubilden, die in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft von hoher Relevanz sind. „Talente bleiben häufig unentdeckt, die in der Schule durchschnittliche Noten bekommen, aber im Leben großartige Leistungen realisieren. Wer Zweien und Dreien ohne jede Lerninfrastruktur erreicht und sich neben der Schule täglich um Geschwister kümmert, Angehörige pflegt, sich ehrenamtlich engagiert oder jobbt, dem gebührt die Anerkennung und Aufmerksamkeit eines Einserkandidaten. Das gilt genauso für Jugendliche mit einem besonders ausgeprägtem Organisationsvermögen oder auch unternehmerischen Fähigkeiten. Für diese Begabungen gibt es kein Notensystem. Dabei brauchen wir diese Talente dringend“, sagt Suat Yılmaz, stellv. Leiter des NRW-Zentrums für Talentförderung und ursprünglich erster Talentscout an einer deutschen Hochschule.

In zahlreichen Elternhäusern gibt es keinen Zugang zu den vielfältigen Möglichkeiten des Bildungs- und Ausbildungssystems. Die Folge, Jugendliche können ihre vorhandenen Talente nicht entfalten. An diesem Punkt setzt die Arbeit der Talentscouts an. Sie machen Talenten Mut, entwickeln Visionen für die berufliche Zukunft, zeigen Wege auf und schaffen hilfreiche Netzwerke. „Wir übernehmen eine Art Lotsenfunktion, um vorhandene Ausbildungsmöglichkeiten erfahrbar und erreichbar zu machen“, erklärt Suat Yılmaz.
Schulen im NRW-Talentscouting

An welchen Schulen Talentscouts bereits gezielt Schülerinnen und Schüler in enger Zusammenarbeit mit dem Lehrerkollegium vor Ort fördern, ist auf der Website des NRW-Zentrums für Talentförderung der Westfälischen Hochschule einzusehen. Hier finden Sie auch Informationen dazu, welcher der landesweit über 60 Talentscouts der inzwischen 17 Partnerhochschulen an der Schule tätig ist.

Karte „Schulen im NRW-Talentscouting“: nrw-talentzentrum.de/talentscouting/schulen


Das NRW-Talentscouting
In Deutschland entscheiden oftmals nicht vorhandene Talente über den Bildungsweg, sondern die familiären Hintergründe. Hier setzt das NRW-Talentscouting an. Ein zentrales Ziel des Programms ist es, leistungsstarken jungen Menschen gleiche Bildungschancen zu ermöglichen – unabhängig vom Einkommen, Bildungsstand oder Nachnamen der Eltern. Talentierte Jugendliche aus weniger privilegierten Verhältnissen werden ermutigt, sich ein Studium oder eine Berufsausbildung zuzutrauen und dabei unterstützt, diesen Weg erfolgreich zu bestehen. Das nordrhein-westfälische Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung (MIWF) stellt dafür bis 2020 jährlich bis zu 6,4 Millionen Euro zur Verfügung. Im Herbst 2016 wurde das Talentscouting auf Hochschulen in ganz NRW ausgeweitet. Aktuell beteiligen sich 17 NRW-Hochschulen an dem Programm (Hochschule Bochum, Ruhr-Universität Bochum, Technische Universität Dortmund, Fachhochschule Dortmund, Universität Duisburg-Essen, Hochschule Ruhr West, Westfälische Hochschule, Fachhochschule Aachen, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Technische Hochschule Köln, Universität zu Köln, Hochschule Ostwestfalen-Lippe (stellvertretend für den Hochschulverbund Ostwestfalen-Lippe und die Universität Bielefeld, Fachhochschule Bielefeld und Universität Paderborn) und Bergische Universität Wuppertal). Eine Jury wählte diese Hochschulen in einem landesweiten Ausschreibungsverfahren aus. Weitere Informationen finden Sie unter: https://nrw-talentzentrum.de
  

Medienkontakt
Bianca Hotton (M.A.)
Westfälische Hochschule
NRW-Zentrum für Talentförderung
Leitung Kommunikation
Telefon 0209 - 947 638 104


Freitag, 12. Mai 2017

Nordrhein-Westfalen braucht den Wechsel – Laschet präsentiert hier 100-Tage-Sofortprogramm der CDU

Der Landesvorsitzende und Spitzenkandidat der CDU Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, bekommt zu Beginn der letzten 48 Stunden Wahlkampf heute Verstärkung durch den Wahlsieger von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, sowie den Spitzenkandidaten der CDU Nordrhein-Westfalen für die Bundestagswahl, Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz in Düsseldorf präsentierte Armin Laschet das Sofortprogramm der CDU Nordrhein-Westfalen für die ersten 100 Tage nach der Regierungsübernahme. Dazu erklärt Armin Laschet:


„Daniel Günther hat es am letzten Sonntag im hohen Norden geschafft, wir wollen es diesen Sonntag erreichen: Den Stillstand durch Rot-Grün beenden, stärkste Partei werden und so endlich den Politikwechsel einleiten – für einen Neuanfang bei der Inneren Sicherheit, beste Bedingungen für die Bildung unserer Kinder und Vorfahrt für Arbeitsplätze.

Es darf kein „Weiter so“ in unserem Land geben. Die Bilanz nach sieben Jahren Rot-Grün: Stillstand und Schlusslicht. Nordrhein-Westfalen braucht den Wechsel. Wir wollen unser Bundesland wieder an die Spitze bringen. Wir machen ein klares Angebot an die Wählerinnen und Wähler in Nordrhein-Westfalen. Unser Anspruch ist es, Nordrhein-Westfalen wieder zur Nummer 1 zu machen.

Nummer 1 werden – darauf kommt es an diesem Sonntag auch für die CDU an. Einen echten Wechsel gibt es nur mit der CDU an der Spitze. Für uns heißt das: Durchstarten in die letzten 48 Stunden. Auch im Wahlkampf gilt: Der Schlussspurt ist entscheidend."

Innere Sicherheit
»» Wir bringen mehr Polizei auf die Straße: Wir beschließen die Neueinstellung von 2.300 Nachwuchskräften bei der Polizei und 500 Polizeiverwaltungskräften ab dem Jahr 2018.
»» Wir gehen konsequent gegen mobile Täter und reisende Banden vor: Wir schaffen endlich die Rechtsgrundlage für die Polizei NRW zum Einsatz der Schleierfahndung.
»» Wir stärken unserer Polizei den Rücken: Wir schaffen die rot-grüne Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte wieder ab.
»» Wir geben den Bürgern wieder mehr Sicherheit: Wir schaffen die gesetzliche Grundlage dafür, dass die Polizei die Videobeobachtung vor Ort ausweiten kann.
»» Wir übernehmen Verantwortung im Bund: Wir signalisieren dem Bundesrat, dass Nordrhein-Westfalen der Einstufung von Algerien, Marokko und Tunesien zu sicheren Herkunftsländern zustimmen wird.
»» Wir packen die Probleme tiefgreifend an: Wir setzen die „Bosbach-Kommission“ zur Stärkung der Inneren Sicherheit in Nordrhein-Westfalen ein – in der Staatskanzlei.

Bildung
»» Wir ermöglichen ein echtes G9: Wir geben Schülern, Eltern und Lehrern mehr Freiraum und verankern G8 und G9 gleichberechtigt im Schulgesetz.
»» Wir schaffen Transparenz: Wir führen die digitale Erfassung des Unterrichtsausfalls zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein – unbürokratisch, schulscharf, in Echtzeit.
»» Wir geben eine Unterrichtsgarantie: Wir leiten eine Einstellungsoffensive ein, damit die Lehrerversorgung an den Grundschulen bis zum Sommer 2018 auf 105 Prozent steigt.
»» Wir erhalten Wahlfreiheit: Wir verhängen ein Moratorium, damit keine Förderschule mehr geschlossen wird, bis die Voraussetzungen für gelingende Inklusion erfüllt sind.
»» Wir bringen unsere Schulen in Ordnung: Wir erhöhen endlich die Investitionspauschale des Landes für die Instandhaltung und Instandsetzung unserer Schulgebäude.
»» Wir schaffen Qualität und Planungssicherheit: Wir vereinbaren unverzüglich mit Kommunalen Spitzenverbänden, Kirchen und Wohlfahrtsverbänden einen Sofort-Fahrplan zur Neuaufstellung der Kita-Finanzierung.

Wirtschaft und Verkehr
»» Wir entlasten die Unternehmen: Wir schaffen das bürokratische Tariftreue- und Vergabegesetz und die handwerks- und gaststättenfeindliche Hygiene-Ampel wieder ab.
»» Wir geben Raum für Wachstum: Wir ändern den Landesentwicklungsplan, damit sich unsere Unternehmen wieder an ihrem Standort erweitern können.
»» Wir entwerfen eine Vision für das Ruhrgebiet: Wir vereinbaren eine Absichtserklärung mit Europäischer Kommission, Bundesregierung und Regionalverband Ruhr für eine gemeinsame „Konferenz zur Zukunft des Ruhrgebiets“ im Sommer 2018.
»» Wir schaffen den Anschluss ans schnelle Internet: Wir beschließen ein Breitband-Förderprogramm für die ländlichen Räume.
»» Wir machen Tempo: Wir erarbeiten einen Masterplan zur Priorisierung der NRW-Bauprojekte im Bundesverkehrswegeplan 2030 und einen Aktionsplan „Besseres Baustellenmanagement“.
»» Wir versöhnen Ökologie und Ökonomie: Wir legen Eckpunkte für ein neues Landesnaturschutzgesetz vor, das die Interessen der Forst- und Landwirtschaft berücksichtigt und das Recht auf Eigentum achtet.

Montag, 8. Mai 2017

Bosbach und Neumann: Nordrhein-Westfalen hat riesigen Nachholbedarf beim Kampf gegen den islamistischen Terrorismus


Der Express berichtet heute über einen internen Lagebericht des Landeskriminalamts NRW zur Entwicklung der islamistischen Szene in Nordrhein-Westfalen. In dem Bericht wird deutlich, dass die Zahl der islamistischen Gefährder in Nordrhein-Westfalen allein in den letzten zwei Jahren dramatisch angestiegen ist. Fast gleichzeitig lobte Innenminister Jäger heute auf einer Pressekonferenz die vermeintlichen Erfolge des Präventionsprogramms „Wegweiser“ der Landesregierung, durch das junge Menschen vom Abgleiten in die islamistische Szene abgehalten werden sollen.
Dazu erklärt der Sicherheitsexperte der CDU Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Bosbach:
„Dieser Terroratlas NRW belegt eindrucksvoll, wie stark die islamistisch-salafistische Szene in den letzten Jahren gerade in Nordrhein-Westfalen geworden ist. Das ist kein Zufall, sondern ein weiteres Indiz dafür, dass es die rot-grüne Landesregierung seit Jahren versäumt, so konsequent und effizient gegen diese Szene vorzugehen, wie dies angesichts der Bedrohungslage dringend notwendig wäre.“
Dazu erklärt der Experte für Terrorismus im Team von CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet, Prof. Dr. Peter R. Neumann:
„Effektive Terrorbekämpfung braucht die richtige Balance aus Prävention und Repression. Bei der Repression fehlt es Nordrhein-Westfalen an Kapazität und den Befugnissen, die in den meisten anderen Bundesländern Normalfall sind. Die Prävention wurde lange verschlafen und dann zu langsam vorangetrieben. Auf beiden Gebieten besteht riesiger Nachholbedarf, besonders in Nordrhein-Westfalen, wo die Terrorgefahr von allen Bundesländern am höchsten ist.“


Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik

Man erkennt sie.


Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001


Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik

Man erkennt sie.


Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001


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