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Mittwoch, 7. November 2012

Kinder und Internet: Kontakte pflegen ja - neue Freunde eher nicht



  • Ein eigener Computer macht Kinder nicht zufriedener als ein geteilter Familien-Computer
Presse NRW Berlin, 29. Oktober 2012 (LBS) - 95 Prozent unserer Kinder können mittlerweile zuhause einen Computer nutzen. In den meisten Fällen ist dieser auch mit einem Internetzugang ausgestattet. Dass sich die Mehrheit den PC mit Geschwistern oder Familie teilen muss, stört den Nachwuchs dabei nicht. Im Gegenteil: Kinder mit eigenem Computer im Zimmer fühlen sich insgesamt nicht so wohl wie die übrigen. Dr. Christian Schröder, Sprecher des LBS-Kinderbarometers Deutschland: "Offenbar ist ein Familien-Computer mit Internetanschluss bei den jüngeren Kindern der beste Kompromiss, um die Kleinen an diese Technik heranzuführen."

Einen Unterschied in der technischen Ausstattung zwischen Jungen und Mädchen gibt es heute kaum noch: 37 Prozent der Mädchen besitzen einen eigenen PC, bei den Jungen sind es 41 Prozent. Weiter auseinander gehen die Zahlen dagegen beim Blick auf das Alter. In der vierten Klasse haben die Schüler zu 29 Prozent einen im Wortsinne persönlichen Computer, in der siebten Klasse sind es bereits 48 Prozent.
Das LBS-Kinderbarometer hat auch untersucht, was die 9- bis 14-jährigen Schüler nach eigener Einschätzung im Internet tun. An oberster Stelle steht mit 44 Prozent die Pflege von Kontakten, wobei der zunehmend mobile Zugang per Smartphone dies wesentlich erleichtert. Entspannung oder Bestätigung beim Surfen suchen 33 Prozent bzw. 29 Prozent der Kinder. An vierter Stelle steht mit 28 Prozent das Lernen im Internet. Neue Freunde wollen 22 Prozent finden, regelmäßig Trost suchen immerhin 12 Prozent der befragten Schüler. "Dies ist um so häufiger der Fall, je weniger wohl sich die Kinder in Familie oder Schule fühlen", so Schröder.

Bildmaterial, die Pressemitteilung im Word-Format und eine Grafik in hoher Auflösung können Sie hier herunterladen:
www.lbs.de/presse/initiativen/kinderbarometer
Bildunterschrift: Die gemeinsame Computernutzung macht Kindern Spaß. Foto: Ingo Bartussek - Fotolia.com

Über das LBS-Kinderbarometer
Gefördert von der LBS Initiative Junge Familie und durchgeführt vom PROKIDS Institut Herten liefert das LBS-Kinderbarometer seit 1997 Ergebnisse zum Wohlbefinden der Kinder in Nordrhein-Westfalen. 2007 wurde es erstmals auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet und liegt in dieser Form 2011 im dritten Durchgang vor. Schirmherrin dieses dritten Durchgangs ist die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Kristina Schröder. Das LBS-Kinderbarometer folgt Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention und berücksichtigt gezielt den Kinderwillen, um diejenigen zu Wort kommen zu lassen, die an gewöhnlichen Partizipationsmöglichkeiten nicht teilnehmen können. Damit liegt der Fokus der Untersuchung auf dem aktuellen Wohlbefinden der Kinder und nicht auf dem zukünftigen Wohlbefinden als Erwachsene. Befragt werden rund 10.000 Kinder zwischen 9 und 14 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Verteilung zwischen den Bundesländern sowie zwischen Jungen und Mädchen folgt den demografischen Statistiken des Bundes.

Pressekontakt
LBS
Dr. Christian Schröder
Himmelreichallee 40
48130 Münster
Tel.: 0251 412-5125 od. 0171 7611093
Fax: 0251 412-5222
Mail: christian.schroeder@lbswest.de

Das neue Fortbildungs-Jahr des FKE startet im Januar 2013


Presse NRW Nach dem Motto „Stillstand ist Rückschritt“ wurde das Fortbildungsprogramm des „Forschungsinstituts für Kinderernährung Dortmund“ für das Jahr 2013 zusammengestellt. Inhaltlich und methodisch auf den neuesten Stand gebracht, bietet das Institut wieder praxisnahe Seminare rund ums Thema „Gesunde Ernährung von Anfang an“ an.

Die positive Resonanz auf das Angebot der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Devise des FKE „Expertenwissen aus erster Hand“ den Zahn der Zeit trifft. Bei sensiblen Themen zur Säuglings- und Kinderernährung ist wissenschaftlich basiertes Expertenwissen wichtig, um Multiplikatoren  eindeutig zu informieren.  Von der Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit über die Ernährung von Säuglingen und Kindern bis hin zum Mittagessen in Krippen, Kindertagesstätten und Schulen, immer werden die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Kinderernährung kompetent und praxisbezogen vermittelt, und durch Praxisbeispiele zur Ernährungserziehung ergänzt. Weitere Themen wie die Ernährung bei übergewichtigen Kindern sowie die Vermittlung aktueller Forschungsergebnisse des FKE runden das Fortbildungsprogramm 2013 ab.

Noch mehr als bisher wird neben der Theorie Wert auf praktische Aspekte gelegt, die die Kompetenzen der Teilnehmer trainieren und Raum für kreative Ansätze und den Dialog zwischen den Teilnehmern untereinander sowie den Referenten schaffen soll. So werden in Seminaren der Gemeinschaftsverpflegung z.B. selbst erstellte Speisepläne mit Hilfe einer Checkliste bewertet oder praxisnahe Lösungsansätze für die Frage „Wie kann die Akzeptanz von unbekannten Gemüsearten gesteigert werden“ gesucht. In den Seminaren zur Säuglings- oder Familienernährung werden u.a. Lebensmittelverpackungen verglichen und bewertet oder Geschmackstests durchgeführt. Dies führt dazu, dass erlerntes Wissen noch weiter vertieft wird.

Inhaltliche Grundlage aller Seminare sind die vom FKE entwickelten, wissenschaftlich begründeten Präventionskonzepte, die im „Ernährungsplan für das erste Lebensjahr“ und der „Optimierten Mischkost für Kinder und Jugendliche“ praktisch umgesetzt sind. Dabei profitieren die Seminare von den Forschungsgebieten des FKE und der Erfahrung der Experten beim Wissens-Transfer.
Durch die Themenvielfalt wird das Seminar-Programm einer großen Zielgruppe von Multiplikatoren gerecht, so dass Ernährungsfachkräfte, Hebammen, Kinderärzte, Apotheker, Medizinische Fachangestellte, Verbraucherberater, Hauswirtschafts- und pädagogische Fachkräfte aus Schulen und Kindertagesstätten sowie Cateringunternehmen von den Fortbildungen profitieren können.
Los geht es im Januar 2013 mit den Themen „Ernährung von Säuglingen“ (18.01.2013) und der „Kinderernährung“ (19.01.2013).

Die Kosten für ein Tages-Seminar liegen inkl. Mwst. bei 139 Euro. Für Eilige gibt es auch im neuen Jahr wieder den Frühbucherrabatt von 125 Euro pro Seminar (inkl. Mwst.).

Nähere Informationen und das Anmeldeformular finden Interessierte unter www.fke-do.de.
Pressekontakt: Dr. Kerstin Clausen (clausen@fke-do.de), Dr. Annett Hilbig (hilbig@fke-do.de)

KÖLN: GELDGOTT//CHOR DER EMPÖRTEN: Ein Lustspiel von Kostas Papakostopoulos



Presse NRW


LIEBE FREUNDE DES DEUTSCH GRIECHISCHEN THEATERS,


Begleiten Sie uns in einem einzigartigen Spiel zwischen Theater und Raum 

im beeindruckenden Bau des Rautenstrauch-Joest-Museums!

An einem einzigen Abend, am 24. November,  zeigen wir Ihnen hier 

GELDGOTT//CHOR DER EMPÖRTEN


Ein Lustspiel von  Kostas Papakostopoulos


nach PLOUTOS von Aristophanes


Aufführung: 24. November 2012, um 20:00 Uhr im Rautenstrauch-Joest-Museum (Forum VHS), Cäcilienstr. 29-33, 50667 Köln 

In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule der Stadt Köln

Kartenvorbestellungen unter Tel.: 0221 - 421283 oder 0221-22193579

Weitere Informationen zu GELDGOTT und zum DGT finden Sie auf unserer Homepage: www.dgt-koeln.de

Ein Geist ging um in Europa... und ein Ruf: „Empört euch!“ Transparente, Sprechchöre, öffentliche Diskussionen, Flashmobs, brennende Autos. Auf dem Syntagma-Platz in Athen, an der Puerta del Sol in Madrid, vor dem Bundeskanzleramt in Berlin. Aber auch sie gehörten dazu: der spanische Ingenieur auf dem Arbeitsamt, der an Auswanderung denkt, der Ladenbesitzer in Athen, der Europa die Schuld für die Schließung seines Geschäfts gibt, die deutsche Rentnerin, die um ihr Erspartes bangt. Die internationale Protestbewegung ist nur das sichtbare Zeichen einer nicht gekannten Unsicherheit und einer neuen Empörung, welche die Bürger in einem von „Banken-“ und „Schuldenkrise“ geschüttelten Europa bewegt. Beides, den stillen und den lauten Protest, nehmen Papakostopoulos und sein Ensemble zum Anlass für die Inszenierung eines Theaterprojektes, in dem antikes Drama auf Dokumentartheater trifft.

Konzeption & Regie: Kostas Papakostopoulos
Bühnenbild & Kostüme: Zezo Dinekov
Musikkomposition: Herbert Mitschke
DramaturgieFlorian Meyer, Cagatay Basar
LichtMartin Haag
RegieassistentinNina Schlegelmilch
Mit: Tonia Adrianaki, Knud Fehlauer, Thomas Franke, Anne Gehrig, Iordanis Grammatis, Lisa Sophie Kusz, Vassilis Nalbantis, Eli Pleß, Massimo Tuveri.



Herzlichst Ihr
Kostas Papakostopoulos
----------------------------------------------
Deutsch Griechisches Theater
Zülpicher Str. 218
50937 Köln
Tel.: +49-221-421283

Samstag, 3. November 2012

So bleibt Deutschland ideenreich und innovativ


Bürgerinnen und Bürger aus Hagen und Umgebung entwickeln Gestaltungsideen zum
demografischen Wandel im Rahmen des Bürgerdialogs des Bundesbildungsministeriums
85 Bürgerinnen und Bürger aus Hagen und Umgebung haben am Samstag im Rahmen des
Bürgerdialogs Demografischer Wandel des Bundesbildungsministeriums die Frage diskutiert,
wie Deutschland und somit auch die Region Hagen ideenreich und innovativ bleiben kann. In
der Stadthalle Hagen entwickelten die Teilnehmenden auf der dritten von bundesweit sechs
Bürgerkonferenzen Gestaltungsideen zum Zusammenleben, zur Arbeitswelt, zum
lebenslangen Lernen und zur Bildung. Das waren u. a.:

Zusammenleben: Einrichtung eines „Alt-trifft-Jung-Forums“ als zentrale
Anlaufstelle und Tauschbörse für nachbarschaftliche Dienste. Zum Beispiel:
„Tausche tapezieren gegen babysitten“.
Arbeitswelt: Ältere Arbeitnehmer sollten länger in die Vermittlung von
Fachkenntnissen eingebunden werden. Durch einen gleitenden Übergang in den
Ruhestand können sie länger ihre Kompetenzen einbringen und zugleich dem
Unternehmen weiter zur Verfügung stehen. Wissensverluste werden minimiert.
Lebenslanges Lernen und Bildung: Bildungsurlaub als Instrument zur
Weiterbildung: Das Recht und der Anspruch auf Bildungsurlaub sollte stärker in
den Unternehmen anerkannt und gelebt, die staatliche Förderung in diesem
Bereich als Anreiz sowohl für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer ausgebaut werden.

Eva Nourney, Leiterin des Referats Wissenschaftsanalysen, Wissenschaftskommunikation,
Forschungskoordinierung im Bundesministerium für Bildung und Forschung dankte den
Teilnehmenden für ihr Engagement: „Es ist wichtig, dass wir über den demografischen
Wandel nicht nur in unserem Büros nachdenken, sondern auch erfahren, was die
Bürgerinnen und Bürger bei dem Thema bewegt und welche Vorschläge sie haben.“ Sie
unterstrich, dass die Ergebnisse des Bürgerdialogs Eingang in den Prozess der politischen
Meinungsbildung finden werden – im BMBF ebenso wie im Umsetzungsprozess der
Demografiestrategie der Bundesregierung.
„Ich freue mich, dass das Bundesbildungsministerium die Stadt Hagen für eine der sechs
Bürgerkonferenzen ausgewählt hat“, sagte Oberbürgermeister Jörg Dehm. „Wir werden von
der Kreativität auf dieser Bürgerkonferenz profitieren und ich hoffe, dass auch wir als Stadt
einige der Ergebnisse umsetzen können.“

Einblick gewinnen. Mitreden.
Die Teilnehmenden nutzten die Veranstaltung, um Einblick zu gewinnen und mitzureden. Sie
informierten sich bei den anwesenden Expertinnen und Experten aus Wissenschaft,
Wirtschaft und Politik, diskutierten mit ihnen und untereinander ihre Fragen, Bedenken und
vor allem Erwartungen an den demografischen Wandel. So auch der Hagener Familienvater
und Software-Entwickler Anziz Mbae Hamidou (44): „Ich habe mich besonders dafür
interessiert, wie man durch bessere Integration dem Fachkräftemangel entgegentreten
kann.“ Überrascht über die vielen erzielten Kompromisse war der Vertriebsentwickler Rainer
Stammer (61), der sich beim Thema Schule einbrachte: „Trotz der verschiedenen
Hintergründe und Wissensstände haben wir in unserer Diskussionsrunde fast immer einen
Konsens gefunden.“

Die Expertinnen und Experten nahmen die Impulse und Ideen auf – so zum Beispiel beim
Thema Bildung und lebenslanges Lernen: Andreas Bendig von der Agentur mark GmbH
unterstrich die mit dem demografischen Wandel stetig wachsende Bedeutung der
Weiterqualifizierung: „Bei der Weiterbildung sind die Unternehmen schon im eigenen
Interesse in der Pflicht. Allerdings wird sich auch das Bewusstsein bei den Beschäftigen
wandeln: Wir werden vielleicht nicht mehr einen, sondern im Laufe des Lebens zwei oder
drei Berufe erlernen.“ Dr. Manfred Gogol von der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie
und Geriatrie e. V. ist Mitglied im Beraterkreis des Bürgerdialogs Demografischer Wandel
und sprach sich für ein neues Altersbild aus, in dem das Erlernen neuer Fähigkeiten als
geistiges Training einen festen Platz einnimmt: „Für ein Sinn-erfülltes Leben brauchen wir
Aufgaben. Solche im Alter zu finden, ist eine Herausforderung, und zwar nicht nur für den
Einzelnen, sondern auch für die Gesellschaft.“

Die Dokumentation der Diskussionsergebnisse nahmen die Expertinnen und Experten am
Ende des Tages entgegen. Die Ergebnisse fließen in den Bürgerreport ein, der Anfang 2013
auf dem Bürgergipfel Demografischer Wandel an Bundesbildungsministerin Annette
Schavan sowie an Verantwortliche aus dem gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und
politischen Leben übergeben wird.

Ab dem 30. Oktober wird der Bürgerdialog zusätzlich zu den Bürgerkonferenzen auch im
Internet auf http://mitreden.buergerdialog-bmbf.de/demografischer-wandel/ geführt.
Presseservice
Gerne sind wir Ihnen für die Nachberichterstattung bei der Vermittlung von
Interviewpartnern behilflich: Wir stellen für Sie den Kontakt zu Expertinnen und Experten,
Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums sowie zu den teilnehmenden Bürgerinnen
und Bürgern her.
Hintergrundinformationen zum Verfahren des Bürgerdialogs und Zahlen und Fakten zum
demografischen Wandel in der Region Hagen sowie Bild- und Audiomaterial zu Ihrer
Verwendung finden Sie in unserer Pressemappe unter:
http://www.buergerdialog-bmbf.de/allgemein/358.php

Bei Fragen können Sie sich jederzeit an uns wenden.
Ihr Büro Bürgerdialog – Redaktion

Kontakt:
Büro Bürgerdialog – Redaktion
Reinhardtstraße 58
10117 Berlin
Tel.: 030 20164094-1
E-Mail: presse@buergerdialog-bmbf.de

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik

Man erkennt sie.


Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001


Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik

Man erkennt sie.


Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001


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