Bürgerinnen und Bürger aus Hagen und Umgebung entwickeln
Gestaltungsideen zum
demografischen Wandel im Rahmen des Bürgerdialogs des
Bundesbildungsministeriums
85 Bürgerinnen und Bürger aus Hagen und Umgebung haben am Samstag
im Rahmen des
Bürgerdialogs Demografischer Wandel des Bundesbildungsministeriums
die Frage diskutiert,
wie Deutschland und somit auch die Region Hagen ideenreich und
innovativ bleiben kann. In
der Stadthalle Hagen entwickelten die Teilnehmenden auf der
dritten von bundesweit sechs
Bürgerkonferenzen Gestaltungsideen zum Zusammenleben, zur
Arbeitswelt, zum
lebenslangen Lernen und zur Bildung. Das waren u. a.:
Zusammenleben: Einrichtung eines „Alt-trifft-Jung-Forums“ als
zentrale
Anlaufstelle und Tauschbörse für nachbarschaftliche Dienste. Zum
Beispiel:
„Tausche tapezieren gegen babysitten“.
Arbeitswelt: Ältere Arbeitnehmer sollten länger in die Vermittlung
von
Fachkenntnissen eingebunden werden. Durch einen gleitenden
Übergang in den
Ruhestand können sie länger ihre Kompetenzen einbringen und
zugleich dem
Unternehmen weiter zur Verfügung stehen. Wissensverluste werden
minimiert.
Lebenslanges Lernen und Bildung: Bildungsurlaub als Instrument zur
Weiterbildung: Das Recht und der Anspruch auf Bildungsurlaub
sollte stärker in
den Unternehmen anerkannt und gelebt, die staatliche Förderung in
diesem
Bereich als Anreiz sowohl für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer
ausgebaut werden.
Eva Nourney, Leiterin des Referats Wissenschaftsanalysen,
Wissenschaftskommunikation,
Forschungskoordinierung im Bundesministerium für Bildung und
Forschung dankte den
Teilnehmenden für ihr Engagement: „Es ist wichtig, dass wir über
den demografischen
Wandel nicht nur in unserem Büros nachdenken, sondern auch
erfahren, was die
Bürgerinnen und Bürger bei dem Thema bewegt und welche Vorschläge
sie haben.“ Sie
unterstrich, dass die Ergebnisse des Bürgerdialogs Eingang in den
Prozess der politischen
Meinungsbildung finden werden – im BMBF ebenso wie im
Umsetzungsprozess der
Demografiestrategie der Bundesregierung.
„Ich freue mich, dass das Bundesbildungsministerium die Stadt
Hagen für eine der sechs
Bürgerkonferenzen ausgewählt hat“, sagte Oberbürgermeister Jörg
Dehm. „Wir werden von
der Kreativität auf dieser Bürgerkonferenz profitieren und ich
hoffe, dass auch wir als Stadt
einige der Ergebnisse umsetzen können.“
Einblick gewinnen. Mitreden.
Die Teilnehmenden nutzten die Veranstaltung, um Einblick zu gewinnen
und mitzureden. Sie
informierten sich bei den anwesenden Expertinnen und Experten aus
Wissenschaft,
Wirtschaft und Politik, diskutierten mit ihnen und untereinander
ihre Fragen, Bedenken und
vor allem Erwartungen an den demografischen Wandel. So auch der
Hagener Familienvater
und Software-Entwickler Anziz Mbae Hamidou (44): „Ich habe mich
besonders dafür
interessiert, wie man durch bessere Integration dem
Fachkräftemangel entgegentreten
kann.“ Überrascht über die vielen erzielten Kompromisse war der Vertriebsentwickler
Rainer
Stammer (61), der sich beim Thema Schule einbrachte: „Trotz der
verschiedenen
Hintergründe und Wissensstände haben wir in unserer
Diskussionsrunde fast immer einen
Konsens gefunden.“
Die Expertinnen und Experten nahmen die Impulse und Ideen auf – so
zum Beispiel beim
Thema Bildung und lebenslanges Lernen: Andreas Bendig von der
Agentur mark GmbH
unterstrich die mit dem demografischen Wandel stetig wachsende
Bedeutung der
Weiterqualifizierung: „Bei der Weiterbildung sind die Unternehmen
schon im eigenen
Interesse in der Pflicht. Allerdings wird sich auch das
Bewusstsein bei den Beschäftigen
wandeln: Wir werden vielleicht nicht mehr einen, sondern im Laufe
des Lebens zwei oder
drei Berufe erlernen.“ Dr. Manfred Gogol von der Deutschen
Gesellschaft für Gerontologie
und Geriatrie e. V. ist Mitglied im Beraterkreis des Bürgerdialogs
Demografischer Wandel
und sprach sich für ein neues Altersbild aus, in dem das Erlernen
neuer Fähigkeiten als
geistiges Training einen festen Platz einnimmt: „Für ein
Sinn-erfülltes Leben brauchen wir
Aufgaben. Solche im Alter zu finden, ist eine Herausforderung, und
zwar nicht nur für den
Einzelnen, sondern auch für die Gesellschaft.“
Die Dokumentation der Diskussionsergebnisse nahmen die Expertinnen
und Experten am
Ende des Tages entgegen. Die Ergebnisse fließen in den
Bürgerreport ein, der Anfang 2013
auf dem Bürgergipfel Demografischer Wandel an
Bundesbildungsministerin Annette
Schavan sowie an Verantwortliche aus dem gesellschaftlichen,
wirtschaftlichen und
politischen Leben übergeben wird.
Ab dem 30. Oktober wird der Bürgerdialog zusätzlich zu den
Bürgerkonferenzen auch im
Internet auf http://mitreden.buergerdialog-bmbf.de/demografischer-wandel/
geführt.
Presseservice
Gerne sind wir Ihnen für die Nachberichterstattung bei der
Vermittlung von
Interviewpartnern behilflich: Wir stellen für Sie den
Kontakt zu Expertinnen und Experten,
Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums sowie zu den
teilnehmenden Bürgerinnen
und Bürgern her.
Hintergrundinformationen zum Verfahren des Bürgerdialogs und
Zahlen und Fakten zum
demografischen Wandel in der Region Hagen sowie Bild- und Audiomaterial zu Ihrer
Verwendung finden Sie in unserer Pressemappe unter:
http://www.buergerdialog-bmbf.de/allgemein/358.php
Bei Fragen können Sie sich jederzeit an uns wenden.
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